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#kinderkram

Familienmeditation zuhause

Tipps und Anregungen für Familien

Kleine Familienrituale können das Familienleben auf ganz unbeschwerte Art unterstützen. Es ergeben sich dadurch natürliche und regelmäßige Momente des Zusammenseins, in denen alle Familienmitglieder die Möglichkeit haben, sich selbst und einander zuzuwenden. Eine Möglichkeit  für ein solches Ritual ist eine Familienmeditation. Diese könntet Ihr zum Beispiel als Teil des Wochenendes etablieren, oder sogar als abendliche Routine vor dem Schlafengehen. Hier könnt ihr euch ganz nach euren familiären Bedürfnissen und Abläufen richten.

Wie schaffe ich eine inspirierende Umgebung für eine Familienmeditation?

Vielleicht habt Ihr schon einen besonderen Ort, einen kleinen Schrein oder eine ruhige Ecke,
die Ihr für die Meditation mit Euren Kindern reservieren könnt.  Hier einige Vorschläge, wie Ihr eine die Meditation unterstützende Umgebung kreieren und dabei auch Eure Kinder mit einbeziehen könnt.

  • Für jedes Familienmitglied ein Sitzkissen und Decken – macht es euch gemütlich!
  • Vielleicht einige besondere Gegenstände, die Eure Kinder ausgesucht haben, die für sie schöne Orte oder Momente symbolisieren. Zum Beispiel einen schönen Stein, oder eine Muschel vom Strand, ein schönes Blatt von ihrem Lieblingskletterbaum …
  • Einen Gong, eine Glocke oder ein Klanginstrument um den Anfang und das Ende jeder Sitzung anzuzeigen
  • Eine Kerze, die die die Kinder anzünden dürfen, vielleicht ein Räucherstäbchen, oder Blumen

Wie lang sollen wir meditieren und welche Methode benutzen wir?

Die Kinder können mit ein oder zwei Minuten Sitzpraxis starten, und steigern sich dann langsam um jeweils eine weitere Minute, wenn sie dafür bereit sind. Meistens lieben sie es, den Gong am Anfang und Ende der Meditation zu schlagen. Ihr könnt anstatt eines Gong auch Eieruhren, “Bubble Timer”  oder Meditations-Apps, wie z.B. Insight Timer benutzen.

Es kann viel Spaß machen, zusammen verschiedene Meditations-Methoden zu benutzen: den Atem beobachten, Geräusche und Klänge wahrnehmen, oder den Geschmacksinn. Es gibt auch die Möglichkeit,

Bewegungen zur Meditation zu nutzen oder zusammen draußen in der Natur zu meditieren. Wir werden hier auf Wisdom for Society in den kommenden Wochen einige angeleitete Meditationen zum Nachlesen und Nachhören für Kinder und Familien bereitstellen.

Wie kann man mit jüngeren Kindern meditieren?

Jüngere Kinder profitieren sehr von Eurer eigenen Praxis. Sie lieben Rituale, wie z.B. Kerzen anmachen oder den Schrein öffnen. Oft kopieren sie ihre Eltern und „spielen Meditation“. Dann können sie ganz natürlich für einige Minuten an Eurer Seite sitzen und ‚meditieren‘. Bleibt weit und offen, macht eine einfache Praxis und seid humorvoll. Ihr könnt auch ein paar Bücher, ein besonders geliebtes Spielzeug oder ein Malbuch bereitlegen, sodass die Kinder still für sich bleiben und dennoch Anteil an Eurer Praxis nehmen können.


Hier noch einige zusätzliche Anregungen für die Familienmeditation:

Es gibt einige spielerische Formate, die ihr zu meditativen Kontemplationen machen könnt. Hier eine Anleitung zum dem Spiel “Der Geist im Glas”:

Ihr braucht:

  • Ein großes gläsernes Gefäß
  • Verschiedene Farben Glitzer

„Der Geist im Glas“ – ein Experiment:

Setzt euch zusammen mit euren Kindern um ein großes mit Wasser gefülltes Glas.

Bittet die Kinder, das Wasser zu beschreiben:

Mögliche Beschreibungen sind: sehr klar, ruhig, still …

Ihr könnt erklären: Das ist unser Geist, wenn er klar und ruhig ist.

Dann fragt: wie habt ihr euch heute Morgen beim Aufwachen gefühlt?

Mögliche Antworten: glücklich, traurig, eifersüchtig, müde, freudig, so wie immer

Nun gebt ihr für verschiedenen Gefühle verschiedene Glitzer-Farben in das Glas. Für einen glücklichen Gedanken werft ihr zum Beispiel goldenen Glitzer in das Glas. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch jeweils eine Geschichte zu einem glücklichen Gedanken erzählen.

Ein Kind wirft goldenen Glitzer in das Glas.

Jetzt nehmen wir roten Glitzer für wütende Gefühle/Gedanken.

Lasst ein Kind roten Glitzer in das Glas werfen.

Wir machen weiter mit blauem Glitzer für traurige Gefühle/Gedanken, grünem Glitzer für eifersüchtige Gefühle/Gedanken und weißem oder braunem Sand für gewöhnliche Gedanken/neutrale Gedanken.

Jetzt nimmt ein Kind einen Stock und rührt das Wasser auf, bis es immer schneller und schneller herumwirbelt.

Dazu könnt ihr erzählen: Das ist euer Geist, wenn er aufgewühlt ist. Jetzt lassen wir ihn sich setzen. Dazu stellen wir das Glas auf einen Tisch und lassen alles zur Ruhe kommen.

Bittet die Kinder, sich vor das Glas zu setzen, und in sich-  so wie der Glitzer – zur Ruhe zu kommen.

Weitere Unterstützung für Meditationen mit Kindern:

An einigen Tagen seid ihr wahrscheinlich auch sehr froh über mediale Unterstützung mit produktiven Inhalten …

Videoclips:

Von „Headspace“  gibt es zum Beispiel kurze, informative Snips zu Meditation und dem Umgang mit Emotionen.

Auch einige Belehrungen auf YouTube sind hervorragend geeignet für Kinder (und auch äußert amüsant):

Zu guter Letzt noch ein kurzer Snip, eher adressiert an Eltern:

Phakchok Rinpoche ist ein tibetisch buddhistischer Lehrer und selbst Vater von zwei Kindern. Er adressiert regelmäßig Themen rund um das Leben von buddhistischen Werten und Meditation in Familienkontexten.

Bücher:

  • Kleine Helden von Alicja Zmigrodzka, von 6 bis 14 Jahren
  • Ein bärenstarker Geist von Andrea Liebers, von 5 bis 12 Jahren

Hörbücher:

  • Jakata Geschichten: Gute Freunde sind viel Wert, ab 6 Jahren
  • Jakata Geschichten: Der Papagei und der Feigenbau, ab 6 Jahren
Autorin Daniela Dalal

Daniela Dalal

Daniela ist Lehrerin und seit mehr als 20 Jahren Praktizierende in der tibetisch – buddhistischen Tradition. Daniela arbeitet seit vielen Jahren an einem buddhistischen Curriculum für Kinder, Jugendliche und Eltern. Sie hält regelmäßig Meditations- und Studienkurse für Kinder und Erwachsene.

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